Schutzwald
Im Kanton Thurgau spielen Naturgefahren eine untergeordnete Rolle. Von den ca. 20'000 Hektaren Wald im Kanton gelten aber rund 2'000 Hektaren, oder ca. 10 Prozent, als Wald mit Schutzfunktion. Der Wald dient hier als Schutz von Rutschungen, Erosion oder kleinen Murgängen. Andere Naturgefahren spielen im Thurgau keine bedeutende Rolle.
Schutzwald wird nach der "NaiS"- Wegleitung (Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald) bewirtschaftet. Die Schutzwaldpflege basiert dabei auf der Erkenntnis, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Risikominderung und Waldzustand gibt. Ausgerichtet auf die Naturgefahren und die Standortverhältnisse werden deshalb Anforderungsprofile definiert, die eine möglichst hohe Schutzwirkung eines Waldbestandes erwarten lassen.
Die Herleitung des Handlungsbedarfes eines Schutzwaldbestandes erfolgt durch den Vergleich des Waldzustandes mit dem Anforderungsprofil unter Berücksichtigung der natürlichen Waldentwicklung. Die Baumartenzusammensetzung, die Alterszusammen-setzung und die Stabilität der Bäume, die Verteilung der Bäume über die Fläche sowie das Vorhandensein der Verjüngung sind Faktoren, welche für die Schutzwirksamkeit eines Waldes heute und in Zukunft entscheidend sind. Führt die natürliche Waldentwicklung dazu, dass der Wald seine Schutzfunktion künftig weniger gut erfüllen kann, z.B. weil der Bestand überaltert oder weil aufgrund von Lichtmangel die Verjüngung fehlt, so kann mit einer gezielten Bewirtschaftung erreicht werden, dass die Schutzwirkung verbessert wird.
Die Pflege von Schutzwäldern im steilen Gelände ist aufwändig und kostenintensiv. Weil die Schutzfunktion des Waldes der Allgemeinheit zu Gute kommt, wird die Schutzwaldbewirtschaftung mit Beiträgen unterstützt. Merkblätter und Formulare dazu sind zu finden im Menü unter Publikationen -> Richtlinien, Merkblätter und Formulare. Der Schutzwaldperimeter kann im ThurGIS eingesehen werden.